
Put some maple syrup on it!
Es gibt absolut nichts, zu dem Ahornsirup nicht passt – das finden zumindest die Kanadier. Nicht verwunderlich daher, dass es mittlerweile ziemlich abgefahrene Kombinationen mit dem süßen Saft des Ahornbaums gibt. In Kanada hat sich der Spruch „Put some maple syrup on it.“ regelrecht etabliert. Sinngemäß bedeutet dies, dass Ahornsirup im Zweifel immer eine gute Idee ist. Wenn Du also mal nicht mehr weiter weißt: mach etwas Ahornsirup drauf!
Es überrascht nicht, dass Ahornsirup nach wie vor fast ausschließlich in Kanada produziert wird. 71 Prozent stammen aus Kanada, 91 Prozent davon wiederum aus der kanadischen Provinz Quebec. Übrigens gibt es auch einen eigenen Verband, der sich um die Interessen der Ahornsirup-Hersteller kümmert und es sich zur Aufgabe gemacht hat, den Markt zu überwachen und zu regulieren: Die Federation of Quebec Syrup Producers.
2017 wurden allein in Kanada etwa 4.27 Millionen Gallonen Sirup produziert – das sind rund 19 Millionen Liter! Importiert wird dabei am meisten in die USA (Platz 1), nach Deutschland (Platz 2) und nach Japan (Platz 3). Die Leidenschaft der Kanadier für ihr flüssiges Gold schlägt sich schließlich auch in ihrem Konsumverhalten nieder: Pro Kopf wird in Kanada jährlich durchschnittlich 200 Gramm purer Ahornsirup verzehrt.
National Maple Syrup Day und Ahornsirup als Allrounder
Der Ehrentag des Ahornsirups – der National Maple Syrup Day – ist der 17. Dezember und wird in Kanada mit dem Verzehr von Ahornsirup in allerlei Variationen zelebriert. Kanadier beschränken sich dabei nicht nur auf Ahornsirup als Süßungsmittel für Pancakes, sondern verwenden den dickflüssigen und honigähnlichen Saft gerne auch für herzhafte Gerichte.
Anstatt mit Zucker oder Honig, wird z. B. Popcorn gerne mal mit Ahornsirup gesüßt. Natürlich macht sich der Sirup auch als Melasse in Kuchen und Keksen hervorragend und sorgt für eine angenehm zähe Konsistenz – in Nordamerika sagt man dazu „chewy“. Ebenso in Cocktails sorgt vor allem ein herber und rauchiger Sirup für einen außergewöhnlichen Geschmack. Nicht zuletzt süßt der Kanadier seinen Kaffee gerne mit Ahornsirup, anstatt mit herkömmlichem Zucker.
Herzhaft wird es zum Beispiel, wenn Süßkartoffeln oder Ofengemüse mit dem Sirup beträufelt werden und so eine herrlich süße Note dazu gewinnen. Kürbissuppe profitiert genauso von dem süßen Sirup, ebenfalls wie Marinade für Geflügel oder Fisch. Besonders ausgefallen, aber durchaus empfehlenswert, ist Bacon mit Ahornsirup oder eine traditionelle kanadische „breakfast sausage“ (grobe Bratwurst ähnlich der im englischen Frühstück) mit Fenchel und Ahornsirup – beides am besten schön knusprig angebräunt in der Pfanne. (Konkrete Tipps zur Verwendung von Ahornsirup findest Du hier!)
Die kleine Schwester des Ahornsirups ist die Ahornbutter. Sie ersetzt in Kanada mitunter gerne mal die herkömmliche Butter. Hergestellt wird Ahornbutter durch das Erhitzen und Vermischen von Butter und Sirup.
Arten von Sirup – von extra-mild bis rauchig
Ein solch wichtiges Nationalgut hat – of course – sein eigenes Rating-System. Hier werden Farbe, Konsistenz und Geschmack in verschiedene Stufen eingeteilt und klassifiziert. Dadurch ergeben sich preisliche Unterschiede. Das „maple syrup grading system“ nimmt hierbei fast schon wissenschaftliche Züge an. Es ist nur schwer die verschiedenen Güteklassen als Laie zu verstehen. Nicht zuletzt auch deshalb, da nicht in allen Ländern das gleiche System herrscht.
In Kanada gibt es folgende Varianten:
Grade A – Gold
Der Grade A Gold-Sirup ist die leichteste Variante und hat nur einen dezenten Ahorngeschmack. Diese Stufe entspricht dem AA-Sirup auf dem europäischen Markt.
Grade A – Amber (bernsteinfarben)
Der Grade A Amber-Sirup wird als weich, vollmundig und süß empfunden und ist etwas stärker als der goldene Sirup. Das europäische Pendant hierzu ist der A-Sirup.
Grade A – Dark
Der dunkle Grade A Dark-Sirup ist etwas für echte Ahorn-Liebhaber. Hier schmeckt es fast schon rauchig, herb und stark nach Ahorn. Diese Variante kennt man in Europa als B-Sirup.
Grade A – Very Dark
Am intensivsten und am zähesten ist der Grade A Very-Dark-Sirup, der in seiner Konsistenz fast schon an Melasse erinnert. Auf dem europäischen Markt entspricht diese Stufe dem C-Sirup.
Fazit: Put some maple syrup on it – es lohnt sich!