
Für alle, die euch noch nicht kennen: Was ist eure konkrete Rolle bei KoRo und innerhalb der Geschäftsführung?
Kosta: “Ich bin Gründer der ersten Stunde, es gab ja auch noch eine zweite Stunde. Ich bin Teil-Namensgeber von KoRo, Kosta/Robert war der Gründungsname. Ich habe die Firma mit gegründet und mit aufgebaut. Bis Piran dann dazu gekommen ist. Dann haben wir das noch einmal gemeinsam neu aufgebaut. Ich bin für das ganze interne, operative Geschäft zuständig. Ich versuche möglichst alles im operativen Geschäft zu automatisieren und zu strukturieren, aber auch inhaltlich zu unterstützen.“
Piran: “Ich bin erst ein bisschen später dazugekommen. Ich hab davor Mathematik studiert und ich hab auch während ich bei KoRo gestartet bin, weiter Mathematik studiert. Ich war davor KoRo-Kunde. In der Zeit habe ich viel Fitness gemacht. Ich hab Kosta darüber kennengelernt, dass ich ihn angeschrieben habe und meinte: “Hey, gib mir mal bitte ‘ne Provision, ich empfehle euch weiter und dann bekomm ich ein bisschen Geld davon ab.“
Du warst also ein Influencer, Piran?
Piran: “Ich war tatsächlich ein kleiner Affiliate. Und ich fand das Konzept aber auch sehr spannend, ich fand’s cool, dass man immer sehr gute Preise hatte. Es wurde schon immer sehr scharf kalkuliert, von der ersten Stunde an. Ich war dann der erste Werkstudent, neben den drei Gründern Kosta, Robert und Michi (Frau von Kosta, Head of Operations). Michi zählen wir auch ein bisschen dazu, weil sie a) Ideengeberin für die Food-Sparte war und b) das Ganze auch von der ersten Stunde tatsächlich mitfinanziert hat.“
Flo, du bist jetzt neues offizielles Mitglied der Geschäftsführung. Herzlichen Glückwunsch erst einmal!
Flo: “Danke! Ich bin jetzt seit einem Jahr bei KoRo dabei. Ganz lustig ist, dass ich Piran über einen gemeinsamen Freund kennengelernt habe, mit dem Piran damals zusammen Mathe studiert hat. Dann haben wir gemeinsam ein erstes Projekt gemacht und geschaut, wie wir zusammenarbeiten. Eigentlich war die Idee, dass wir etwas neues aus KoRo heraus gründen. Wir haben uns dann aber alle super verstanden und irgendwie hat sich daraus dann ergeben… (schaut zu Kosta und die Piran, die beide schmunzeln und rumblödeln) Ey, ihr beiden, was guckt ihr da??”
Piran und Kosta lachen.
Kosta: “Ja, weiter Flo.”
Flo: “Und dann war klar, es macht Sinn, daraus zusammen etwas zu machen. Und dann bin ich letztes Jahr eingestiegen, von Anfang an in meiner jetzigen Rolle, jetzt auch offiziell. Ich kümmere mich um die Themen Business Development, Expansion, Sales, Retail – und mit Piran zusammen auch um IT-Themen.”
Frage an Kosta und Piran: Was bringt Flo denn noch ergänzend mit dazu, was vorher gefehlt hat? Auch an Softskills?
Piran: “Flo ist technisch einfach wahnsinnig stark, das gibt er manchmal nicht so gerne zu, aber das ist Fakt. Und die zweite Sache ist, dass Flo einfach unermüdlich darin ist, Dinge voranzutreiben. Er übernimmt Verantwortung von der nullten Stunde, kriegt jetzt schon mehr eMails als Kosta oder ich. Und ich glaub, Flo wäre hier nie gelandet, wenn das nicht über das eigene Netzwerk gekommen wäre, er hätte sich nie auf einen Job im Food-Startup beworben. Er war davor im Gespräch mit großen Konzernen, Unternehmen und Startups, die jetzt schon auf einem ganz anderen Expansionslevel sind. Und wir konnten ihn dann irgendwie für uns gewinnen. Ich weiß selber nicht, wie es geklappt hat, aber irgendwie bin ich anscheinend ganz gut darin, jemanden zu überzeugen.”
Flo: “Witzige Story dazu: Ich war in Israel, es war Silvester und Piran hat mich ständig angerufen und wollte mich überreden. Es war am Ende sehr teuer, wegen der hohen Telefonkosten, aber Piran war wirklich sehr überzeugend!”
Auf dem Wimmelbild sieht man Kosta auf dem Motorrad. Charakterisiert dich das, Kosta?
Kosta: “Ich bin ein kleiner Verrückter was Fahrzeuge angeht. Ich liebe Autos über alles, ich liebe Motorräder über alles. Das wurde mir von klein auf so in die Wiege gelegt. Ich fahre seit Kurzem auch Motorrad, damit komme ich auch immer ins Büro, das steht immer vor der Tür. Meine Monstermaschine.”
Piran, es kursiert eine Geschichte über dich, dass du auf Titelseiten von einigen Zeitungen als der “Pòkemon-Trickser” abgebildet warst. Wie kam’s denn dazu?
Piran “Ich war ab 2016 Geschäftsführer bei KoRo und wir hatten absolut kein Geld und wir mussten irgendwie Reichweite gewinnen, um unsere Produkte weiter zu vermarkten. Da haben wir uns dann immer verrückte Dinge ausgedacht. Und dann kam gerade Pòkemon Go raus. Ich wollte mit der Unterstützung von einigen Freunden einen PR-Gag daraus machen. Und ich war tatsächlich der erste, der alle Pòkemon eingesammelt hatte. Und dann haben sie mich als den “größten Pòkemon-Trickser” dargestellt. Es gibt ja einige Pòkemon, die gibt es nur in Japan, nur in den USA oder Australien. Und da konnte ich auf die Schnelle nicht hinfliegen, deshalb hab ich die Accountdaten weitergegeben an Freunde, die dort waren. Deshalb die Bezeichnung ‘Trickser’.”
Kosta: “Ich wusste von gar nichts und wurde dann davon total überrascht. Und ich dachte mir so: Wie geil ist denn das jetzt? Das war auf jeden Fall auch für mich ein lustiger Gag.”
Flo, über dich sagt man, dass man dich meistens gleichzeitig eMails schreiben und dabei telefonieren sieht. Würdest du sagen, das passt?
Flo: “Wir sind alle drei extrem getrieben und wollen etwas voranbringen! Ich bin sehr effizient, was meine Arbeitsweise betrifft. Aber ich würde sagen, das trifft auf uns alle zu.”
Beschreibt das auch euren Managementstil?
Flo: “Im Managementstil sind wir drei wiederum ganz unterschiedlich. Ich würde sagen, da hat jeder von uns seinen eigenen Stil. Piran würde ich als autoritären Manager beschreiben (sorry Piran!), Kosta hat einen sehr inkludierenden Managementstil, der nicht autoritär ist, sondern eher versucht die Leute zu enablen, dass sie die Dinge selbst lösen können. Ich ich versuche eine Mischung aus beidem zu fahren.”
Piran: “Ich stelle mir da immer einen Lehrer vor, der richtig streng war, aber bei dem man richtig viel gelernt hat. Diesen einen Lehrer hatte glaube ich jeder von uns. Und diesen Stil nennt man Tough Love. Den versuche ich zu fahren. Wir haben von Anfang an viel mit Praktikanten gearbeitet, die einfach unerfahrener waren und da musste man das Beste draus machen und ich glaube, so hat sich das ein bisschen entwickelt.
Letztendlich mussten wir uns das alles von Anfang an selber aneignen.”
Ihr seid gestartet, komplett unerfahren im Management und dann hattet ihr plötzlich so viele Mitarbeiter unter euch. Wie war das für euch?
Kosta: “Mitarbeiterführung ist einer der schwierigsten Aufgaben. Einerseits ist es eine Erfahrungsthematik, andererseits ist es eine Persönlichkeitsentwicklung, auch für dich selbst. Und das haben wir beide – Piran und ich – dann recht schnell dazulernen müssen. Am Anfang haben wir einfach Leute eingestellt, ohne so richtig zu wissen, wofür wir sie eigentlich einstellen. Wer ist das und wofür brauchen wir die Person? Diese Fragen haben wir uns nicht ernsthaft gestellt und haben dann schnell gemerkt: Wir machen alles falsch! Wir lassen unsere Mitarbeiter los und sie machen nicht, was wir wollen. Aber mittlerweile haben wir da ein anderes Skillset und können anders damit umgehen, als wir am Anfang damit umgegangen sind.”
Piran: “Das war alles ein Prozess. Mittlerweile sind die Mitarbeiter für uns aber nicht nur mehr Verantwortung, sondern auch eine neu errungene Freiheit. Da sind ja viele Leute, die sich auch eigenverantwortlich um die Entwicklung ihrer Bereiche kümmern, was dann auch als starke Entlastung von unserer Seite aus wahrgenommen wird. Ich erinnere mich an die Zeit, als es noch ganz anders war. Da war ich morgens ab 8 Uhr im Büro und Feierabend war dann 2 Uhr nachts. Das war schon heftig. Es hat zwar auch Spaß gemacht, aber langfristig ist das ja auch nicht gesund!”
Apropos langfristig: Was steht in Zukunft an, was plant ihr als Geschäftsführung?
Flo: “Wir sind dieses Jahr ja wahnsinnig gewachsen. Wir sind auf einem guten Weg und wir haben uns für 2021 sehr viel vorgenommen: Wir wollen weiter sehr stark wachsen, wir wollen weitere Länder erschließen. Aber wir wollen auch offline stärker vertreten sein im Retail, wir möchten neue Themen ausprobieren, neue Marketingkampagnen ausprobieren und wollen uns von der Produktpalette viel breiter aufstellen. Wir wollen insgesamt in jede Richtung sehr stark wachsen! Und Piran, vielleicht kannst du noch was zu den spannenden neuen Investitionsfäden erzählen?”
Piran: “Zwei größere Themen, die wir gerade aufbauen, sind zum einen eine Nussmusproduktion und das zweite große Ding ist eine Eisdiele. Diese Idee ist teilweise aus opportunistischen Gründen entstanden und teilweise, weil es einfach Sinn ergibt, einen Offline-Store zu haben, der nochmal mehr Vertrauen schafft. Und bei Eis haben wir zufällig jemanden gefunden, die Hannah, die unglaublich stark in der Eisproduktion ist, die sich super gut auskennt und auch einen Edge hat, an den wir glauben: Chunks! Eiscreme mit extrem vielen Chunks, das gibt es bisher im Eisdielenkonzept noch nicht so ausgeprägt. Es gibt zwar Läden, die Eiscreme mit Stückchen anbieten, aber so richtig viele Chunks im amerikanischen Stil, das findest du in keiner deutschen Eisdiele. Und das kann Hannah einfach verdammt gut. Wir haben das Eis probiert und waren hin und weg. Natürlich werden wir auch KoRo-Produkte in der Eisdiele verkaufen, aber es war uns wichtig, ein Konzept zu haben, mit dem wir wettbewerbsfähig sind.”