
Müssen Trockenfrüchte wirklich mit Schwefel behandelt werden? Beim Streifzug durch hiesige Supermärkte fällt dem aufmerksamen Verbraucher sofort auf: Ungeschwefelte Trockenfrüchte sind kaum vorzufinden. Warum Schwefeldioxid so weit verbreitet ist, wieso es nicht jeder verträgt und wie es ungeschwefelt geht, erfährst du in diesem Artikel.
Warum werden Trockenfrüchte geschwefelt?
„Antioxidationsmittel Schwefeldioxid“, so lautet meist der Hinweis auf Verpackungen geschwefelter Lebensmittel. Doch warum gerade bei Trockenfrüchten?
Einfach und auf den Punkt gebracht: wegen der Optik. Heutzutage sollen viele Lebensmittel schön aussehenund aus diesem Grund verwenden viele Konzerne Schwefeldioxid um den natürlichen Bräunungsprozess beim Trocknen von Obst zu unterbinden. Zudem führt das Antioxidationsmittel zu einer verlängerten Haltbarkeit bei Trockenfrüchten und anderen Lebensmitteln. Ungeschwefelte Trockenfrüchte sind dementsprechend weniger lange haltbar, erreichen bei uns jedoch trotzdem eine Haltbarkeit von 9 Monaten, die mehr als ausreichend sein dürfte.
Wegen dieser Eigenschaft wird Schwefeldioxid auf Verpackungen auch als Konservierungsstoff aufgeführt. Für den Verbraucher ist hierbei die E-Nummer: E 220 hilfreich, um den Zusatzstoff zu erkennen.
Ist Schwefel unbedenklich?
Laut einem Artikel der Apothekenumschau "können [manche Menschen] auf den zugesetzten Schwefel mit Juckreiz, Nesselsucht und Fließschnupfen reagieren." Zudem „kann Sulfit (Schwefeldioxid, Anm. des Autors) bei dementsprechend empfindlichen Personen Symptome wie z. B. Kopfschmerzen oder Übelkeit verursachen, bei Asthmatikern können die Schwefelverbindungen Asthmaanfälle hervorrufen“, sagt Diplom–Oecotrophologin Dr. Maike Groeneveld. Auch Durchfälle, Blähungen oder Erbrechen können Symptome einer Unverträglichkeit sein.
Selbstverständlich reagiert nicht jeder Mensch empfindlich auf Schwefel, jedoch sind für uns die möglich auftretenden Fälle Grund genug, um bei unseren Trockenfrüchten gänzlich darauf zu verzichten. Gerade getrocknete Aprikosen, die vor allem eine gute Quelle für Mineralstoffe (z.B. Eisen: 5 mg/100 g) aufweisen, sind fast ausnahmslos geschwefelt. Als Gegenpol dazu, haben wir uns dafür entscheiden, auch bei Aprikosen auf ungeschwefelte Trockenfrüchte zu setzen.
Interessant ist auch dieses Zitat von zusatzstoffe-online.de, einer Seite der Verbraucher Initiative, zu geschwefelten Lebensmitteln:
„Allerdings zerstören die Schwefelverbindungen das Vitamin B1 (Thiamin) in Lebensmitteln. Für Grundnahrungsmittel und Lebensmittel, die stark zur Thiamin-Versorgung beitragen, wie Getreideerzeugnisse, Milcherzeugnisse, Fruchtsaft, Fleischwaren und Bier, dürfen Schwefeldioxid und Sulfite daher nicht eingesetzt werden.“
Ungeschwefelt oder geschwefelt – was ist besser?
Generell kannst Du geschwefelte Trockenfrüchte ohne Bedenken verzehren. Es kann in manchen Fällen aber zu unangenehmen Auswirkungen kommen wie Kopfschmerzen, Blähungen oder Durchfall. Wenn Dir das Aussehen von Lebensmitteln nicht so wichtig ist und Du lieber auf der sicheren Seite sein willst, greife lieber zu ungeschwefelten Produkten. Diese werden länger getrocknet, um den Wassergehalt zu verringern und sind somit länger haltbar. Zusätzlich sind ungeschwefelte Trockenfrüchte in der Regel frei von Zucker, Farb- und Konservierungsstoffen wie zum Beispiel unsere getrockneten Apfelringe oder die getrocknete Kiwi.
Achtet ihr auf ungeschwefelte Lebensmittel? Schreibt eure Erfahrungen gerne in die Kommentare unter diesem Artikel.